Vor vielen, vielen Jahren, zu einer Zeit als die Haustüren noch Klinken hatten, zu einer Zeit also, zu der man all seine Freunde noch persönlich kannte, da, so wird erzählt, luden die Mitglieder der Kirchengemeinde Langebrück in der Vorweihnachtszeit reihum ein, zum gemeinsamen Basteln, Singen und Spielen. Die Idee fiel im neu entstandenen Fröbelverein schnell auf fruchtbaren Boden. Fortan trafen sich Kinder und Eltern allabendlich im Dezember in einer warmen Stube und genossen die weihnachtliche Atmosphäre der jeweiligen „Gasthäuser“.
So auch dieses Jahr wieder: die Kindlein kamen, spielten, sangen und hörten Geschichten. Oder buken Plätzchen. Einmal gab es ein Ponyreiten – das bisschen Regen an diesem Tag hat nicht mal die ewig fröstelnden Erwachsenen gestört. Klasse war auch das Puppenspiel! Am Nikolaustag wurde der berüchtigte, gefürchtete und doch ersehnte N. in Langebrück gesichtet und die Kinder folgten seinen Spuren. Einmal wollten sie ihn doch zu Gesicht bekommen. Er hinterließ zum Glück deutlich lesbare Spuren. Und wir sind nun in der Lage Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser den atemlosen (aufbereiteten) Bericht, eines noch immer aufgeregten Verfolgers des seit Jahren gesuchten N. zu präsentieren:
Zuerst schien er Hunger auf deftige Speis gehabt zu haben, das süße Dessert holte er allerdings auf der anderen Straßenseite. Da mussten wir Kinder überlegen, wo man denn in Langebrück würzige Würste und süße Pralinen kaufen könnte. Kein wirkliches Problem! Die Geschäfte waren schnell gefunden, doch der gesuchte N. war schon weitergezogen. Schwierig, schwierig. Er war so schnell. War er etwa mit dem Rad unterwegs? Schnell zum Fahrradladen. Obwohl wir noch einen Zahn zugelegt hatten, war N. schon wieder weiter. In seiner Eile hatte er kleine, prall gefüllte Tüten mit Orangen, Nüssen und Naschzeug liegen lassen; oder hatte er die nicht mehr richtig sehen können? Vielleicht brauchte er eine Brille. Beim Optiker hatte er lebkuchenartige Spuren hinterlassen. Was nun? Jemand hatte die Vermutung, dass langsam sein Geld zur Neige ging, also nichts wie hin zur Sparkasse. Tatsächlich war er auch dort gewesen, Flummis mit seinem Abbild kullerten durch die Schalterhalle, aber noch immer kein N. Langsam war es ganz schön spät und wir waren uns sicher, dass zu Hause das Abendessen und Papa auf uns wartete. Im Blumenladen holten wir für den inzwischen sicher hochrot kochenden Papa ein Blümchen, N. war kurz vor uns ebenfalls da gewesen und hatte seine Rute flicken lassen, inzwischen schien er allerdings schon in seinem warmen Quartier zu sein. Naja, vielleicht treffen wir ihn nächstes Jahr, er kommt angeblich regelmäßig ins gemütliche Langebrück und lässt es vielleicht 2012 etwas ruhiger angehen.
Trotzdem bzw. gerade weil der Herbst dann noch mit Wucht und Wasser kam, genossen die Kinder (und Eltern) die gemeinsame Zeit in weihnachtlichen Wohnzimmern beim Filzen und Erzählen oder im Garten am hell lodernden Lagerfeuer.
Der Förderverein Fröbel-Kindergarten Langebrück e.V. bedankt sich beim: